Die Wahl des Steuersystems: alle Vor- und Nachteile
Es ist der Traum eines jedenUnternehmers: Steuern zahlen und gleichzeitig ruhig schlafen, ohne Angst vor Forderungen der Steuerbehörden.
Das russische Steuerrecht bietet eine solche Möglichkeit. Es gibt nicht viele Steuersysteme und genau das gibt Anlass zur Freude.
Lassen Sie uns alle möglichen Optionen sortieren, um die für Sie rentabelsten zu finden.
Stand heute gibt es 7 Steuersysteme:
1. Das allgemeine Steuersystem (OSNO).
2. Das vereinfachte Steuersystem (USN).
3. Die einheitliche Steuer auf das anrechenbare Einkommen (ENVD).
4. Die einheitliche Agrarsteuer (ESHN).
5. Patentbesteuerungssystem (PSN).
6. Gewerbesteuer (NDP).
7. Steuersystem zur Umsetzung von Produktionsteilungsabkommen (SRP).
Wir werden die letzte Option aufgrund ihres engen Fokuses nicht in Betracht ziehen: Sie wird zur Gewinnung von Mineralien verwendet.
Betrifft Sie selbige Steuer? Hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer und wir sagen Ihnen, wie Sie Steuern sparen können.
Wir beginnen diesen Überblick mit jenen Steuersystemen, die für (fast) alle in Frage kommen.
1. Das allgemeine Steuersystem (OSNO)
Dieses System macht seinem Namen alle Ehre: es ist universell und kann von allen angewandt werden, vom Mega-Unternehmen bis hin zum Individualunternehmer ohne Angestellte. Standardmäßig wird dieses System angewandt.
Das OSNO hat viele Nachteile.
Erstens bringt es die höchste Steuerlast mit sich. Es fällt die Einkommensteuer (Individualunternehmer zahlen statt Einkommenssteuern eine spezielle Art von Einkommenssteuer, die nur Privatpersonen betrifft) Mehrwertsteuer, Grundsteuer, sowie Sozialver sicherungsbeiträge und andere Steuern an.
Zweitens ist die Rechnungslegung und Berichterstattung bei dieser Steuerart am zeitaufwändigsten. Dementsprechend steigen die Kosten für Buchhaltungsdienstleistungen.
Drittens hängt die Zahlung der Einkommensteuer und Mehrwertsteuer nicht vom tatsächlichen Geldeingang ab. Das heißt, es spielt keine Rolle, ob der Käufer Sie bezahlt hat oder nicht. Steuern müssen Sie trotzdem zahlen. Für diese Ungerechtigkeit entschädigt die Möglichkeit sich bei der Steuerabrechnung Ihre unbezahlten Ausgaben anrechnen zu lassen.
Das System hat allerdings auch Vorteile.
Grenzen sind keine gesetzt. Sie sind in Ihren Geschäftstätigkeiten nicht beschränkt und können beliebige Richtungen einschlagen. Dem Wachstum und der Entwicklung Ihres Unternehmens steht nichts im Wege: Sie können so viele Mitarbeiter einstellen, wie Sie möchten, Niederlassungen eröffnen, den Umsatz bis ins Unendliche steigern und beliebig viel Anlagevermögen in Ihr Unternehmen stecken.
Die Liste der bei der Steuerabrechnung berücksichtigten Ausgaben ist praktisch unbegrenzt. Hauptsache der Bedarf ist begründet und es können Belege vorgelegt werden.
Wenn Ihre potenziellen Kunden am Eingang der Mehrwertsteuer interessiert sind, sollten Sie über dieses System nachdenken, selbst wenn Ihr Unternehmen klein ist. Möglicherweise deckt das Einkommen aus dieser Quelle alle oben genannten Nachteile blockieren.
2. USN (vereinfachtes Steuersystem)
Das vereinfachte Steuersystem ist das beliebteste Steuersystem für kleine Unternehmen. Es wurde für Individualunternehmer und Organisationen entwickelt.
Zuerst zu den Vorteilen.
Sie werden von den “schädlichsten” Steuern, nämlich der Mehrwertsteuer und Einkommensteuer (oder derselbigen Version für Privatpersonen), verschont. Darüber hinaus muss die Grundsteuer nur für Objekte gezahlt werden, die dem Katasterwert unterliegen.
Die Steuer wird nur auf faktisch erhaltenes Einkommen gezahlt. Wo kein Einkommen, da keine Steuer. Obwohl es so einfach dann auch wieder nicht ist, aber dazu gleich mehr.
Die Steuererklärung ist einmal pro Jahr fällig. Andere Steuern und Abgaben müssen gemäß den ihnen zugrundeliegenden Regeln abgerechnet werden.
Und nun zu den Nachteilen.
Das vereinfachte Steuersystem ist nicht für jedermann eine Option.
Es gibt nicht viele Ausnahmen in Bezug auf Geschäftstätigkeiten: Banken, Versicherungen, Investment- und Pensionsfonds, Pfandhäuser, Glücksspielunternehmen, Notare, Rechtsanwälte, Teilnehmer am Production Sharing Agreement-Verfahren, Hersteller von Verbrauchsgütern, professionelle Teilnehmer am Wertpapiermarkt, Bergbau und Förderung von Edelmetallen, Mikrofinanzunternehmen und Personalunternehmen.
Grundsätzlich bleibt eine Vielzahl von Geschäftstätigkeiten, die die Nutzung dieses Systems erlauben. Doch es gibt noch weitere Beschränkungen.
Andere juristische Personen dürfen nicht mehr als 25% des Grundkapitals Ihres Unternehmens besitzen. Die Zahl der Beschäftigten darf 100 nicht überschreiten. Die Kosten des Anlagevermögens sind auf 150 Millionen Rubel begrenzt. Einnahmen nicht mehr als 150 Millionen Rubel jährlich betragen. Ein bestehendes Unternehmen kann ab dem nächsten Jahr auf das vereinfachte Steuersystem umsteigen, wenn die Einnahmen in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres 112,5 Millionen Rubel nicht überschritten haben. Filialen dürfen nicht eröffnet werden.
Wenn Sie alle Kriterien erfüllen, können Sie auf das vereinfachte System umsteigen. Dies kann ab Beginn des Kalenderjahres erfolgen. Neue Unternehmen und Individualunternehmer können von Beginn ihrer Tätigkeit an dieses System nutzen. Um umzusteigen müssen Sie Ihren Wunsch dem Finanzamt mitteilen.
Das vereinfachte Steuersystem besteht aus zwei Unterkategorien: dem vereinfachten Steuersystem Einnahmen und dem vereinfachten Steuersystem Einnahmen-Ausgaben.
Bei ersterem wird ein Steuersatz von 6% auf das gesamte Einkommen angewandt. Den Regionalregierungen ist es erlaubt für verschiedene Arten von Tätigkeiten und Kategorien von Steuerzahlern differenzierte Sätze zwischen einem und 6% festzulegen.
Ausgaben werden bei der Steuerabrechnung in diesem Falle nicht berücksichtigt. Aber es gibt die Möglichkeit die Steuer mit der Anrechnung von bezahlten Sozialversicherungsbeiträgen zu halbieren. Für Individualunternehmer gibt es einen zusätzlichen Bonus: die eigenen Sozialversicherungsbeiträge werden vollständig angerechnet, die Beschränkung auf 50% des Steuerbetrags trifft hier nicht zu.
Dieses System ist das einfachste und arbeitssparendste.
Wenn der Anteil der Produktionskosten hoch genug ist, lohnt es sich, die Option Einnahmen-Aufgaben in Betracht zu ziehen: in diesem Fall zahlen Sie 5 bis 15% der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben. Wie im obigen Fall legen das die Regionalregierungen fest und es existieren verschiedene Steuersätze.
Sozialversicherungsbeiträge reduzieren in diesem Falle die Steuerlast nicht, sondern werden auf der Abgabenseite angerechnet.
Natürlich gibt es auch Nuancen.
Die Liste der Ausgaben, die bei der Steuerabrechnung berücksichtigt werden können, ist begrenzt. Alles, was nicht in Art. 346.16 des russischen Steuergesetzbuches festgelegt ist, wird nicht berücksichtigt. Diese Liste ist relativ lang, es kann allerdings passieren, dass Ihre Ausgabenart, z.B. Personalmiete, nicht zu finden ist. Außerdem müssen Sie einen Ausgabennachweis vorzeigen können.
Des Weiteren werden Vorauszahlungen von Kunden auf der Einnahmenseite angerechnet, Ihre eigenen Vorauszahlungen an Lieferanten hingegen nicht, solange Sie die bezahlte Ware nicht auch erhalten haben. Diese bedeutet, dass Sie keine Vorschüsse am Quartalsende veranschlagen sollten, wenn Sie das bereits ausgegebene Geld nicht versteuern möchten.
Zu guter Letzt darf die Steuer nicht weniger als 1% des erhaltenen Einkommens betragen. So ist es möglich, dass die Steuer Ihren Gewinn übersteigt. Dies kann wiederum als Ausgabe angerechnet werden.
Zum Abschluss noch eine positive Nachricht. In den Regionen kann ein neu registrierter Individualunternehmer, der sich mit bestimmten Geschäftstätigkeiten beschäftigt, in den ersten zwei Jahren gar einem Steuersatz von 0% unterliegen. Neulinge sollten also die örtliche Steuergesetzgebung ausführlich unter die Lupe nehmen, um herauszufinden ob sich ihre Tätigkeit darunter befindet.
Sie ziehen dieses System in Betracht und wollen in Bezug auf alle seine Feinheiten auf dem Laufenden bleiben, um nicht in die roten Zahlen zu geraten? Hinterlassen Sie Ihre Telefonnummer und wir werden Sie umgehend mit allen notwendigen Informationen versorgen.
Wie geht’s weiter? Weiter kommt noch mehr!
Die meisten Unternehmen und Einzelunternehmer nutzen bei ihrer Tätigkeit das allgemeine und das vereinfachte Steuersystem. Die Auswahl ist jedoch nicht auf diese beiden Systeme beschränkt und Sie können etwas Besseres finden.
Gehen wir also zum zweiten Teil unseres Überblickes über, in dem wir zusätzliche Möglichkeiten zur Steueroptimierung kennenlernen werden.
